Zu einer pflegenden, cremigen, handgerührten Naturseife gehört selbstverständlich auch ein wundervoller Duft. Dabei haben Sie die Möglichkeit, die Seife entweder mit ätherischen Ölen oder mit kosmetischen Duftölen zu beduften.
Kosmetische Duftöle werden synthetisch hergestellt und sind in einer weit breiteren und viel “duftigeren“ Duftpalette erhältlich. Außerdem ist deren Einsatz völlig ungefährlich und es sind keine unangenehmen Nebenwirkungen zu erwarten.
Ich verwende die Bezeichnung „PÖ“ für Parfümöl, wie sie in vielen Büchern und Foren vorkommt, prinzipiell nicht gerne, denn als Parfümöl kann jeder synthetisch hergestellter Duft gemeint sein – zum Seifen sieden sind jedoch nur Düfte verwendbar, die auch für die Kosmetikherstellung und zum Seifen sieden zugelassen sind. Schließlich müssen die Düfte eine chemische (Verseifungs)Reaktion überstehen, sollen hautfreundlich sein, möglichst wenig Allergene enthalten und noch dazu ihren Duft über Monate (wenn nicht sogar Jahre) gut halten.
Bei den synthetischen Düften bitte darauf achten, dass sie nicht mit Alkohol versetzt sind, denn Alkohol lässt die Seife stocken!
Außerdem sind Duftöle (wie sie oft in Billig-Shops oder auf Weihnachtsmärkten bzw. für Duftlampen erhältlich sind) nicht für Kosmetikprodukte freigegeben und daher auf keinen Fall zur Seifenherstellung geeignet! Beachten Sie bitte auch, dass der Duft einen chemischen Prozess (der bei der Herstellung von Seifen von statten geht) und eine große Hitze überleben muss, da macht es wenig Sinn, eine wertvolle Seife wegen eines billigen Duftes aufs Spiel zu setzen!
Am besten kaufen Sie nur hochwertige Duftöle, die explizit zum Seifen Sieden zugelassen sind, im Fachhandel für naturkosmetische Rohstoffe.
Achtung: einige Düfte lassen den Seifenleim sehr schnell andicken, bitte haben Sie keine Angst davor, meistens hilft es, die Seife etwas abkühlen zu lassen und dann nochmals mit dem Stabmixer gut durchzumischen.
Sollte das nicht zum gewünschten Ergebnis führen und die Seife sehr hart werden, so helfen Sie einfach mit etwas Wasser nach, dann wieder ein wenig erwärmen und mit dem Stabmixer nochmals gut durchmixen.
Gerade am Anfang, wo der Anspruch von Mustern und diversen Techniken noch nicht so hoch ist, stellt es kein Problem dar, wenn der Seifenleim etwas zu dick eingeformt wird, wenn Sie einmal das Fortgeschrittenen-Stadium erreicht haben, dann zahlt es sich auf jeden Fall aus, vorher das kosmetische Duftöl zu testen oder Sie verlassen sich auf unsere Tests, die Sie immer wieder aktualisiert bei den Downloads finden!
Als Dosierung hat sich folgender Wert bewährt:
30ml Duftstoff auf 1,3 kg Gesamt-Seifenmasse.
Besonders bei der Selbst-Herstellung von Naturkosmetik macht man sich Gedanken, welche dezente Duftnote man den Produkten verleihen möchte.
Wenn Sie sich beim Einsatz von ätherischen Ölen unsicher sind oder Sie lieber „fertige“ Duftmischungen verwenden möchten, dann eignen sich kosmetische Duftöle perfekt.
Diese Duftöle haben jedoch den Nachteil, dass sie synthetisch hergestellt werden und mit der ursprünglichen „Pflanzenkraft“ nichts mehr zu tun haben.
Sie haben klingende Namen wie „Water Lily“, „Fresh Linen“, „Isadora“, Hafer-Milch & Honig“, die allerdings meist keinen Rückschluss auf die Duftrichtung zulassen.
Duftstoff-Allergiker sollten auf diese kosmetischen Duftöle verzichten, da auch in synthetisch hergestellten Düften Allergene wie Benzyl Alcohol, Amyl Cinnamal, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Limonene, Linalool etc. enthalten sein können!
Die hohe Qualität der Düfte erlaubt einen breiten Einsatzbereich und eine denkbar geringe Dosierung:
Für Creme, Bodylotion, Emulsion, Fluid: für 50g Creme ca. 5 Tropfen
Für 100g Creme ca. 10 Tropfen
Bei Duschgels und Haarshampoos kann die doppelte Dosierung verwendet werden, da sie ja wieder vom Körper gewaschen werden.
Diese kosmetischen Duftöle sind keine Parfüms und sollten daher niemals pur auf die Haut aufgetragen werden!
Bei selbst hergestellten Putz- und Reinigungsmitteln kann man natürlich auch auf kosmetische Duftöle zurückgreifen, ich verwende hingegen lieber ätherische Öle, denn diese haben neben dem Duft auch noch ihre intensive Wirkung, die man sich gerne in Putz- und Reinigungsmitteln zunutze macht.
Aber gerade bei Waschmitteln sind kosmetische Duftöle sehr beliebt - geben Sie einfach 20 Tropfen in das normale Waschmittelfach oder ins Weichspülerfach dazu und die Wäsche duftet über Wochen einfach wunderbar!
Alternativ können Sie die kosmetischen Duftöle auch erst nach dem Waschen im Trockner dazugeben - tropfen Sie dafür einfach 20 Tropfen auf ein altes Tuch und trocknen dieses mit.